Geflüchtete Menschen, die bei uns Schutz suchen, haben häufig Bürgerkrieg, Verfolgung und Gewalt erlebt, ein Teil von ihnen leidet an psychisch reaktiven Traumafolgestörungen, die im Asylverfahren oftmals nur unzureichend bemerkt werden, was ihre Chancen einschränkt, einen sicheren Aufenthalt zu erhalten.
Die Abklärung ihrer Erkrankungen erfordert spezifische Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich Psychotraumatologie, Differenzialdiagnostik, interkulturelle Kommunikation und Diagnostik unter Einbeziehung von Sprachmittler*innen.
Untersucher*innen sollten entsprechend fortgebildet sein, die aktuellen wissenschaftlichen Forschungsergebnisse sowie die kulturspezifischen und rechtlichen Besonderheiten kennen und Erfahrung zur Beziehungsgestaltung mit schwer Traumatisierten in Diagnostik und Therapie haben.
Wir, eine überregionale Gruppe erfahrener Gutachter*innen (Arbeitsgruppe SBPM), haben zu diesem Zweck Gutachtenstandards formuliert und ein Fortbildungscurriculum entwickelt. In Zusammenarbeit mit den ärztlichen und psychologisch-psychotherapeutischen Berufskammern führen wir bundesweit zertifizierte Fortbildungsveranstaltungen für Kolleg*innen durch. Die gleichen Standards gelten auch für die mögliche Zertifizierung durch die DeGPT.
Für die Zertifizierung sind zugelassen: Approbierte ärztliche, psychologische Psychotherapeut*innen oder Kinder- und Jugendpsychotherapeut*innen mit Nachweis von mindestens 5 Jahren klinischer Tätigkeit im Bereich Psychiatrie, Psychotherapie in Praxis, Beratungsstelle oder Klinik.
Voraussetzung für die Zertifizierung sind: Spezielle Kenntnisse in der Psychotraumatologie sowie interkultureller und aufenthaltsrechtlicher Besonderheiten in der Begutachtung bzw. Teilnahme am Fortbildungscurriculum sowie drei supervidierte Gutachten/ausführliche Stellungnahmen. Grundlage für die Supervision der Gutachten bzw. ausführlichen Stellungnahmen bildet eine hierfür entwickelte Ratingskala (Ratingskala Gutachten).
Download „Standards zur Begutachtung psychisch reaktiver Traumafolgen (in aufenthaltsrechtlichen Verfahren)“
Wir stellen Ihnen auf dieser Website Fortbildungsinformationen und Literaturhinweise zur Verfügung sowie Links zu Gutachter*innenlisten. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an Veronika Wolf (wolf at psz-duesseldorf .de) oder Eva van Keuk (vankeuk at psz-duesseldorf .de).
Hinweise zum Schutz Ihrer Daten und diesbezügliche Kontaktdaten finden Sie unter dem Reiter Impressum.